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Gestaltungsphilosophie

  • 11. November 2012

Die Zukunft ist bunt!!!

Farbe wirkt sich positiv auf das menschliche Wohlbefinden aus. Mit der positiven Kraft der Farbe versuche ich im Öffentlichen Raum fröhliche Akzente zu setzen, diesen ein wenig  lebenswerter zu gestalten und die Gesellschaft auf dem Weg in eine neue Buntheit zu begleiten.

Herkömmliche Fassaden und Gebäude in Deutschland sind leider immer noch gerne weiß oder grau.

Historisch betrachtet war das aber nicht immer so. Die ersten Höhlenmalereien sind auf etwa 315000 Jahre vor Christus datiert. Auch in der Gotik oder Renaissance waren Wandmalereien sehr verbreitet. Eines der bekanntesten Beispiele hierfür dürfte Das Abendmahl von Leonardo da Vinci sein. In anderen Ländern sind bunte Häuser aus dem Stadtbild ohnehin nicht wegzudenken. Man denke beispielsweise nur an die mexikanische Schule der Muralistas. Diese Schule entstand nach der mexikanischen Revolution und war eine politische Kunst.

Im sozialistischen Realismus wurden Wandgemälde zu Propagandazwecken eingesetzt.

In neuerer Zeit bahnt sich die Grafiti- Kunst ihren Weg durch die Innenstädte, teilweise auch zum Ärger der Betroffenen. So weit muss man aber gar nicht gehen. Ein Vollton auf einer Fassade reicht als Aufreger bereits völlig aus.

Wird irgendwo ein Vollton zum Streichen einer Fassade gewählt, kommen schnell die Aufschreie derer, die den Status Quo bedroht sehen. Warum eigentlich?

Während weiß als Farbe allgemein als unschuldig, jungfräulich oder rein gilt, verbinde ich mit der Farbe weiß die so genannte Weiße Fahne und damit den sofortigen Stopp der Schlacht, also die Kapitulation der Fassade.

Grau steht allgemein für etwas Unbedeutendes oder Uninteressantes, z.B. spricht man bei unscheinbaren oder schüchternen Personen gerne von einer grauen Maus .In der Grauzone befindet sich das Undefinierbare, das weder gut noch schlecht ist.  Zudem symbolisiert grau in Begriffen wie grauer Alltag oder grau in grau die Eintönigkeit und trübe Stimmung. In Wörtern wie grausam oder grauenhaft ist grau ebenso enthalten, wie auf vielen Fassaden, Brücken und öffentlichen Gebäuden. Im Gegensatz zu diesen unbunten Farben sind die bunten Farben positiv besetzt. Man spricht von strahlenden, leuchtenden oder fröhlichen Farben. Dennoch kommen diese im Öffentlichen Raum praktisch nicht vor. Vielmehr besteht in der Allgemeinheit die Tendenz, an  kapitulierenden, weißen oder grauenhaften Fassaden festzuhalten.  Das muss sich ändern!

Deshalb habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, die Unantastbarkeit der Fassade mit viel bunter Farbe positiv in Frage zu stellen. Im Grenzbereich zwischen fröhlicher Pop-Art und hoffnungloser Überforderung entstehen für den Betrachter im Öffentlichen Raum einzigartige Kunstwerke mit hohem Wiedererkennungswert. Die Kunst verlässt die elitären Galerien und zieht auf die Fassaden um. Jung und Alt werden gleichermaßen angesprochen. Ein tiefgreifendes Kunstverständnis wird nicht vorausgesetzt. Meine Kunst soll einfach Spaß machen. Jeder kann sich darauf einlassen. Gerade Linien, Quadrate oder mutlose Pastelltöne sucht der geneigte Betrachter bei meinen Kunstwerken vergebens. Meine Kunstwerke beziehen klar Stellung. Sie polarisieren auch. Das muss auch so sein. So ist Kunst! Von kindlicher Naivität bis zur völligen Abstraktion- alles geht. Mit Pinsel und Rolle wird die Fassade das Experimentierfeld der Gestaltungsprinzipien von morgen. Die Fassade kann machen, was sie will. Sie ist jetzt frei.